Rundgang 5, Station 8: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | [[Datei:Station08klein.jpg|thumb|right|300px|Blick von der Wildemannsgasse durch den Freiheiter Durchbruch zum Martinsplatz, 1936; links die Nebenfront des Marstalls, in der Bildmitte der Neubau Freiheiter Durchbruch 10. Das Fachwerkgebäude ganz rechts ist ein früheres Nebengebäude des Marstalls, errichtet um 1827; daneben erkennt man weitere Neubauten.]] | ||
== Station 8: Laubengänge am Freiheiter Durchbruch == | == Station 8: Laubengänge am Freiheiter Durchbruch == |
Aktuelle Version vom 6. August 2012, 09:48 Uhr

Station 8: Laubengänge am Freiheiter Durchbruch
Damit die neue Straße nicht als breite Verkehrsschneise das Stadtbild störte, überbaute man die Bürgersteige z. T. mit Laubengängen. Auf gleiche Weise konnten auch einige historische Bauten als Eckhäuser erhalten werden. Den ersten Neubau errichtete 1934 der Schlossermeister Wagner: Freiheiter Durchbruch 10, an markanter Stelle neben dem Marstall. Das behutsame Vorgehen unterschied sich deutlich vom Historismus des 19. Jh., der keine Rücksicht auf den historischen Baubestand und das Stadtbild genommen hatte. Erst 1913 hatte ein Wandel eingesetzt: Man richtete eine städtische Bauberatung mit dem neuen Stadtbauinspektor Erich Labes ein und erließ 1915 ein „Statut gegen Verunstaltung“. Labes, der bald zum Stadtbaurat aufstieg und zeitweise sogar die Aufgaben eines Dezernenten übernahm, arbeitete dabei kongenial mit dem Leiter des Stadtbauamtes Ernst Rothe zusammen. Das Ziel war eine Anknüpfung an die örtlichen Bautraditionen des 18. und frühen 19. Jh., als Architektur und Stadtplanung noch als Einheit aufgefasst wurden. Privaten Bauherren in der Innenstadt wurden enge Auflagen gemacht, und die großen Siedlungsvorhaben jener Zeit konzipierte man als städtebauliche Ensembles; als Beispiele seien Huttenplatz, Ihringshäuser Straße, Karolinenstraße und Goetheanlage genannt. Beim Bauen im historischen Bestand reichte die Bandbreite (je nach Situation) von einer behutsamen Einpassung moderner Architektur bis hin zur getreuen Kopie vorhandener Formen, um auch hier neue Ensembles zu schaffen. Am Freiheiter Durchbruch beschritt man einen Mittelweg, wobei die Fassadenentwürfe zumeist von der Stadt vorgegeben wurden. Die Gebäude wurden zumeist von privaten Anliegern errichtet und mit öffentlichen Mitteln gefördert.