Rundgang 5, Station 7: Unterschied zwischen den Versionen
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Die neue Randbebauung wurde behutsam in ihre Umgebung eingefügt. Dabei griff man architektonische Konzepte auf, die das Stadtbauamt bereits 20 Jahre zuvor entwickelt hatte: Die Häuser knüpften mit ihren Giebeln und den dichten Fensterreihungen an Bauformen der Altstadt an, ohne im Detail bestimmte Baustile nachzuahmen; ihre Schlichtheit erinnerte an verputzte Fachwerkbauten und entsprach der zeitgemäßen Architektur der späten 20er und der 30er Jahre. Am Hause Hundertmark wurde außerdem ein Renaissanceportal wiederverwendet, das einige Jahrzehnte zuvor am Martinsplatz abgebaut und magaziniert worden war. | Die neue Randbebauung wurde behutsam in ihre Umgebung eingefügt. Dabei griff man architektonische Konzepte auf, die das Stadtbauamt bereits 20 Jahre zuvor entwickelt hatte: Die Häuser knüpften mit ihren Giebeln und den dichten Fensterreihungen an Bauformen der Altstadt an, ohne im Detail bestimmte Baustile nachzuahmen; ihre Schlichtheit erinnerte an verputzte Fachwerkbauten und entsprach der zeitgemäßen Architektur der späten 20er und der 30er Jahre. Am Hause Hundertmark wurde außerdem ein Renaissanceportal wiederverwendet, das einige Jahrzehnte zuvor am Martinsplatz abgebaut und magaziniert worden war. | ||
Im Zweiten Weltkrieg blieb nur das Haus Freiheiter Durchbruch 12 unbeschädigt; Nr. 14 brannte [[1943]] ab, wurde aber wiederhergestellt. So überliefern beide Bauten bis heute die Maßstäblichkeit der untergegangenen Altstadt. An der Stelle des ausgebrannten [[Marstall]]s wurde [[1963]]/64 die [[Markthalle]] neu gebaut. | Im Zweiten Weltkrieg blieb nur das Haus Freiheiter Durchbruch 12 unbeschädigt; Nr. 14 brannte [[1943]] ab, wurde aber wiederhergestellt. So überliefern beide Bauten bis heute die Maßstäblichkeit der untergegangenen Altstadt. An der Stelle des ausgebrannten [[Marstall]]s wurde [[1963]]/64 die [[Markthalle]] neu gebaut. | ||
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Version vom 2. August 2012, 16:56 Uhr
Station 7: Der Freiheiter Durchbruch
Als der Freiheiter Durchbruch 1936 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet wurde, war damit endlich eine zeitgemäße Verkehrsverbindung zwischen Altmarkt und Martinsplatz hergestellt. Die neue Durchbruchsstraße hatte den Vorteil, dass insgesamt nur 10 historische Bürgerhäuser abgebrochen werden mussten, von denen man sogar drei an anderen Standorten wieder aufbaute. Im Vergleich war dies eine recht geringer Eingriff: Zuvor war geplant gewesen, die Marktgasse zu verbreitern und dafür die bedeutende Randbebauung größtenteils zu opfern. Der Grundstückserwerb für den Durchbruch wurde zudem dadurch vereinfacht, dass man einen Teil des Marstallkomplexes durchschnitt; auf diesem nachträglich hinzugezogenen Areal hatten vor allem eine Reithalle und Wagenhallen gestanden – Fachwerkbauten von 1827. Die neue Randbebauung wurde behutsam in ihre Umgebung eingefügt. Dabei griff man architektonische Konzepte auf, die das Stadtbauamt bereits 20 Jahre zuvor entwickelt hatte: Die Häuser knüpften mit ihren Giebeln und den dichten Fensterreihungen an Bauformen der Altstadt an, ohne im Detail bestimmte Baustile nachzuahmen; ihre Schlichtheit erinnerte an verputzte Fachwerkbauten und entsprach der zeitgemäßen Architektur der späten 20er und der 30er Jahre. Am Hause Hundertmark wurde außerdem ein Renaissanceportal wiederverwendet, das einige Jahrzehnte zuvor am Martinsplatz abgebaut und magaziniert worden war. Im Zweiten Weltkrieg blieb nur das Haus Freiheiter Durchbruch 12 unbeschädigt; Nr. 14 brannte 1943 ab, wurde aber wiederhergestellt. So überliefern beide Bauten bis heute die Maßstäblichkeit der untergegangenen Altstadt. An der Stelle des ausgebrannten Marstalls wurde 1963/64 die Markthalle neu gebaut.