Rundgang 5, Station 10: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieses Wertes war man sich auch bewusst, als man im Zuge der Durchbruchs- und Sanierungsarbeiten [[1935]] die beiden Häuser Marktgasse 36 und 38 abbrach, die in der rechten Bildhälfte gestanden und einen markanten Blickpunkt der Gasse gebildet hatten. Besonders das Haus Nr. 38 fiel durch seinen willkürlichen Vorsprung und eine aufwändige Steinkonsole auf, die über 1m weit vorkragte und das Obergeschoss trug; an ihrer Stirnseite erinnerte ein bebrillter Kopf an den Optikerberuf des Bauherren. Dessen Identität lässt sich nicht mehr sicher feststellen, möglicherweise handelte es sich aber um den Brillenkrämer Bernd Parwein, der aus Danzig zugewandert war und [[1627]] das Kasseler Bürgerrecht erworben hatte. | Dieses Wertes war man sich auch bewusst, als man im Zuge der Durchbruchs- und Sanierungsarbeiten [[1935]] die beiden Häuser Marktgasse 36 und 38 abbrach, die in der rechten Bildhälfte gestanden und einen markanten Blickpunkt der Gasse gebildet hatten. Besonders das Haus Nr. 38 fiel durch seinen willkürlichen Vorsprung und eine aufwändige Steinkonsole auf, die über 1m weit vorkragte und das Obergeschoss trug; an ihrer Stirnseite erinnerte ein bebrillter Kopf an den Optikerberuf des Bauherren. Dessen Identität lässt sich nicht mehr sicher feststellen, möglicherweise handelte es sich aber um den Brillenkrämer Bernd Parwein, der aus Danzig zugewandert war und [[1627]] das Kasseler Bürgerrecht erworben hatte. | ||
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Version vom 2. August 2012, 17:11 Uhr
Station 10: Der untere Abschnitt der Marktgasse
Der untere Abschnitt der Marktgasse zählte zu den reizvollsten Straßenbildern der Altstadt: Die Biegungen der Gasse, die Vorsprünge einzelner Gebäude und die aufwändigen Bildhauerarbeiten mancher Handwerker- oder Kaufmannshäuser schufen eine einzigartige Atmosphäre. An der engsten Stelle sogar nur 5 Meter breit, war dieser Straßenabschnitt bis zur Eröffnung des Freiheiter Durchbruchs 1936 ein einziges Verkehrshindernis gewesen – als Fußgängerzone konnte er nun seinen ganzen malerischen Reiz entfalten. Dieses Wertes war man sich auch bewusst, als man im Zuge der Durchbruchs- und Sanierungsarbeiten 1935 die beiden Häuser Marktgasse 36 und 38 abbrach, die in der rechten Bildhälfte gestanden und einen markanten Blickpunkt der Gasse gebildet hatten. Besonders das Haus Nr. 38 fiel durch seinen willkürlichen Vorsprung und eine aufwändige Steinkonsole auf, die über 1m weit vorkragte und das Obergeschoss trug; an ihrer Stirnseite erinnerte ein bebrillter Kopf an den Optikerberuf des Bauherren. Dessen Identität lässt sich nicht mehr sicher feststellen, möglicherweise handelte es sich aber um den Brillenkrämer Bernd Parwein, der aus Danzig zugewandert war und 1627 das Kasseler Bürgerrecht erworben hatte.