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Aktuelle Version vom 24. Juli 2017, 12:46 Uhr
Die documenta ist die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Sie findet seit 1955 ursprünglich alle vier, inzwischen alle fünf Jahre für die Dauer von 100 Tagen in Kassel statt.
Die documenta 14 findet vom 10. Juni bis 17. September 2017 statt. Zuvor fand die documenta 13 vom 9. 6. 2012 bis 16. 9. 2012 in Kassel statt.
Der Name der Ausstellung wird in der Regel klein geschrieben und mitunter auch als d abgekürzt (beispielsweise d5). Die documenta wird auch, gemäß einer Formulierung von Arnold Bode aus dem Jahr 1964, "Museum der 100 Tage" genannt.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Geschichte der documenta
Arnold Bode
Arnold Bode (1900-1977) gilt als der Vater der documenta. Der Maler, Ausstellungsgestalter und Kunstprofessor hatte bereits in den 1920er-Jahren wegweisende Ausstellungen in der Orangerie in Kassel mitorganisiert.
1955 nutzten er und seine Freunde die Bundesgartenschau, um im Museum Fridericianum die erste documenta zu organisieren, die die Kunst der Moderne seit 1900 vorstellte. Bode blieb bis 1968 maßgeblicher Organisator der documenten.
Harald Szeemann
Harald Szeemann war als Generalsekretär der documenta 5 der erste Ausstellungsmacher, der von außen kam. Seine documenta 5 rief heftigste Kritik hervor, wird heute aber als der Höhe- und Wendepunkt in der Geschichte der Kasseler Ausstellung gewürdigt.
Ihm gelang es mit seinem Team, die verschiedenen Bildwelten (bis hin zur Werbung und Kunst der Geisteskranken) zu konfrontieren. Er verhalf der neuen Künstlergeneration um Richard Tuttle, Joseph Beuys und Mario Merz zum Durchbruch.
Manfred Schneckenburger
Manfred Schneckenburger musste zweimal den Verantwortlichen aus der Verlegenheit helfen. Ihm wurde die Leitung der Ausstellungen von 1977 und 1987 übertragen, nachdem andere im Streit aufgegeben hatten.
Die documenta 6 (1977) setzte Maßstäbe, indem sie der Fotografie als Kunst und dem Video gleichberechtigte Plätze sicherte. Unvergesslich sind auch die Skulpturen im Park geblieben.
Rudi Fuchs
Rudi Fuchs war als Leiter der documenta 7 nach dem Schweizer Harald Szeemann der zweite Ausländer an der documenta-Spitze. Der Holländer propagierte 1982 den Rückzug ins Museum.
Dabei stand für ihn die Malerei im Mittelpunkt. Trotzdem eroberte die Ausstellung die Stadt: Claes Oldenburg stellte am Fuldaufer seine Skulptur Spitzhacke auf, und der Künstler Joseph Beuys leitete seine weltweit einzigartige Aktion 7000 Eichen ein.
Jan Hoet
Jan Hoet inszenierte 1992 die ausgreifendste documenta. Dem Belgier ging es darum, die Vielfalt der Ausdrucksformen zu spiegeln. Er gilt als derjenige, der die Ausstellung als großes Erlebnis bislang zum letzten Mal organisierte.
Hoet bezog erstmals Künstler ein, die nicht dem westeuropäisch-amerikanischen Kulturraum angehören. Als Erinnerung ist die Skulptur Man walking to the Sky in Kassel geblieben.
Catherine David
Catherine David war 1997 die erste Frau an der Spitze der documenta. Nach der als Jahrmarkt kritisierten Ausstellung von Hoet vollzog die Französin eine Kehrtwendung. Ihrem Konzept lag eine kulturkritische Fragestellung zugrunde.
Neben die klassische Bildende Kunst stellte sie gleichberechtigt Fotografie und Film, aber auch Literatur vor. Ein Höhepunkt ihres viel kritisierten Konzepts war die Vortrags- und Diskussionsreihe 100 Tage - 100 Gäste.
Okwui Enwezor
Okwui Enwezor, Gast der Vortragsreihe von David, knüpfte an ihren politisch-kritischen und kulturtheoretischen Ansatz an und lud erstmals Künstler aus der nicht-westlichen Welt konsequent ein. Ihm gelang die Umsetzungen seiner Ideen auf anschauliche Weise.
Seiner Documenta11 (2002) kam zugute, dass er in der ehemaligen Binding-Brauerei ideale Räume in Ergänzung zum Fridericianum und Kulturbahnhof fand.
Weitere Regiowiki-Artikel zur documenta-Geschichte
Einleitung in unsere Serie "Führung durch die documenta" (Hinweis: Diese exklusiven Autorenbeiträge sind nicht editierbar.)
1955: documenta - 1959: II. documenta - 1964: documenta III - 1968: 4. documenta - 1972: documenta 5 (mit Bildergalerie) - 1977: documenta 6 (mit Bildergalerie) - 1982: documenta 7 - 1987: documenta 8 - 1992: Documenta IX - 1997: documenta X - 2002: Documenta11 (mit Bildergalerie) - 2007: documenta 12 (mit Bildergalerien) - 2012: documenta 13 - Arnold Bode-Preis - 2017: documenta 14
Documenta-Lexikon mit der kompletten Künstlerliste 1955-2007
documenta 1 bis 13: Leiter - Künstler - Exponate - Besucherzahl
documenta-Arbeiten im Kasseler Außenraum
documenta-Arbeiten im Kasseler Außenraum:
(eine Auswahl)
Seit 1977 sind einige Außenskulpturen der documenta für den dauerhaften Verbleib angekauft worden oder als Geschenke in der Stadt verblieben. Es sind dies:
1) Jonathan Borofsky: Man walking to the sky, 1992
(Himmelsstürmer) lackierter Stahl, Fiberglas, Aluminium, Höhe ca. 25 m, documenta 9 (1992), Vorplatz Kulturbahnhof (ursprünglich Friedrichsplatz)
(2) Thomas Schütte: Die Fremden, 1992
Die Fremden, Keramik glasiert, documenta 9 (1992), Portal ehemaliges Rotes Palais (heute Kaufhaus Sinn Leffers), Friedrichsplatz
(3) Walter de Maria: Der vertikale Erdkilometer, 1977
Der vertikale Erdkilometer, Messing, Länge 1 km, Durchmesser 5 cm, Einfassung: Sandstein 200 x 200 cm, documenta 6 (1977), Friedrichsplatz
(4) Joseph Beuys: 7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, 1982-1987
7000 Eichen: 3826 Eichen, 1086 Eschen, 651 Linden, 549 Platanen, 391 Ahorne, 216 Rot-Apfeldorne, 163 Robinien, 91 Kastanien, 7 Ulmen, 6 Mehlbeeren, 6 Japanische Schnurbäume, 7 Hainbuchen, 2 Walnussbäume, 1 Ginko, 1 Lederhülsenbaum, 1 Tulpenbaum und je eine Basaltstele documenta 7 (1982) - documenta 8 (1987), Stadtgebiet Kassel
(5) Horst H. Baumann: Laser-Environment, 1977
Laser-Environment: (seit 2000: Laser Scape 2000), Laserstrahlen, Reflektoren, documenta 6 (1977) - Zwehrenturm, Herkules, Orangerie, Vesta/Karlswiese, Karlsaue
(6) Max Neuhaus: Three to one, 1992
Klanginstallation, documenta 9 (1992), Treppenhaus des AOK-Gebäudes, Schöne Aussicht
(7) Ulrich Rückriem: Ein Granitblock in drei Teile gespalten, der mittlere Teil in vier Teile geschnitten.
Granitblock: Alle Teile zur ursprünglichen Blockform zusammengefügt, der untere Teil als Fundament in die Erde eingelassen, 1982; Südafrikanischer Granit, 330 x 198 x100 cm, documenta 7 (1982) Neue Galerie, Schöne Aussicht, Freigelände
(8) Per Kirkeby: Raumskulptur, 1992
Raumskulptur: Ziegelmauerwerk, 875 x 1074 x 399 cm, documenta 9 (1992), An der Karlsaue, östlich der documenta-Halle
(9) Haus-Rucker-Co: Rahmenbau, 1977
Rahmenbau: Stahl, Stahlgitter, 14 x 16,5 x 31 m, documenta 6 (1977), Gustav-Mahler-Treppe, Auehang
(10) Claes Oldenburg: Spitzhacke, 1982
Spitzhacke, Stahl, Höhe 12 m, documenta 7 (1982), Fuldaufer, Nähe Drahtbrücke
(11) Anatol: Das Traumschiff Tante Olga, 1977
Traumschiff, documenta 6 (1977), Polyester, Höhe ca. 3 m, Heinrich-Schütz-Schule, Freiherr-vom-Stein-Straße, Freigelände
(12)Jimmie Durham: "This Stone is from the Mountain / This Stone is from the Red Palace"
"This Stone is from the Mountain / This Stone is from the Red Palace", documenta 9 (1992), Sandstein, 2 Teile, Karlsaue, Gustav-Mahler Treppe
(13) Erich Hauser: Stahlskulptur, 1977
Stahlskulptur, documenta 6 (1977), Friedrichsplatz, Anfang der Gustav-Mahler Treppe
documenta archiv
Nach einer Idee von Arnold Bode entstand 1961 in Kassel das documenta archiv, bestehend aus einer Spezialbibliothek zur Gegenwartskunst, den vollständigen Akten und Materialien aus dem Umfeld der documenta Organisation sowie der Mediensammlung mit umfangreichem Bild- und Videomaterial.
siehe auch
- Arnold Bode
- Paul Bode
- 艾未未 Ai Weiwei
- Documenta12
- Documenta13
- Documenta14
- Documenta forum
- HNA Bericht Irrtum auf den Briefmarken
Weblinks
- Offizielle Seite der d 12
- Texte zur documenta DirkSchwarze-Kassel
- Offizielle Seite des documenta-Archivs
- Documenta " philatelistisch gesehen "
- Offizielle Seite der d 13