Habichtswald (Gemeinde)
Habichtswald
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Kirche im Ortsteil Dörnberg
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Basisdaten
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Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Landkreis: | Kassel |
Einwohner: | 5.103 (31. Dezember 2011) |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Breiter Weg 4 34317 Habichtswald |
Bürgermeister: | Thomas Raue (SPD) |
Website: | www.habichtswald.de |
siehe auch: Naturpark Habichtswald
Habichtswald ist eine Gemeinde im Landkreis Kassel in Nordhessen mit etwa 5.300 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt im Naturpark Habichtswald.
Nördlich des Ortsteils Dörnberg liegt der gleichnamige Dörnberg (auch: Hoher Dörnberg) mit 579 m Höhe, südlich der Essigberg im Naturpark Habichtswald mit 595 m.
Östlich von Dörnberg liegen die Burgruine Igelsburg und zwei Seen: der Silbersee und das Höllchen.
Durch das Gemeindegebiet fliessen die Warme und der Laubach.
Ortsteile
Ortsteile von Habichtswald sind Dörnberg (Sitz der Gemeindeverwaltung) und Ehlen.
Geschichte
Aus der Ortsgeschichte
Die beiden Ortsteile Dörnberg und Ehlen wurden bereits im Jahre 1074 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Hasungen erwähnt. So stellte im Jahre 1074 Siegfried, der Erzbischof von Mainz, eine Schenkungsurkunde für das Kloster Hasungen aus, mit der auch die Pfarrkirche von Ehlen mit ihrem Besitz dem Kloster zugesprochen wurde.
Die Kirche in Dörnberg stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Zunächst wurde der Wehrturm genannt, in dem sich eine Kapelle befand. Daran anschließend entstand im Laufe der Jahrhunderte die heutige Kirche mit sehenswerten Wandbildern im Chorraum aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Im elften Jahrhundert standen vermutlich nur wenige Häuser am Nordabhang des Habichtswaldes, da das untere Gebiet wohl versumpft und nicht bewohnbar war, weiß der Heimat- und Geschichtsverein zu berichten. Später wurde dieser Teil trockengelegt und die Erlenbüsche gerodet.
Bis zur Gründung der Stadt Zierenberg im Jahr 1298 gehörte Dörnberg kirchlich zu Lutwardessen, das zwischen Dörnberg und Zierenberg lag. Mit Auflösung des heute als Leutzewarden bezeichneten Ortes wurde Dörnberg Pfarrdorf und übernahm die Rechte von Lutwardessen. Hierdurch stieg wohl auch die Bedeutung des Ortes, was sich im Kirchenbau niederschlug und seinen Höhepunkt in den Fresken und Gemälden in der Kirche von 1509 fand.
Der älteste noch erhaltene Kirchenbau im ehemaligen Landkreis Wolfhagen ist allerdings der Sandsteinbau aus dem 11. Jahrhundert am Kirchplatz im Ortsteil Ehlen, der später als Zehntscheune genutzt wurde.
Ehlen war schon im 11. Jahrhundert ein bedeutendes Kirchdorf und wurde auf einer Anhöhe zwischen den beiden Bächen Warme und Erle errichtet. Mittelpunkt der Dorfes ist bis heute die Kirche mit ihrem mächtigen Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert.
Bis zur Auflösung des Klosters Hasungen im Zuge der Reformation war das Dorf eng mit dem Kloster verbunden. Im Hasunger Salbuch aus dem Jahre 1510 sind auch die Abgabepflichten der Ehlener Bewohner an das Kloster beschrieben, ebenso in welchen Flurbereichen die Ländereien der Dorfbewohner lagen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Ehlener Kirche mehrfach, zuletzt im Jahre 1646, zerstört. Die durch den Krieg stark belastete Bevölkerung von Ehlen hat das Gotteshaus unter schwierigsten Bedingungen immer wieder aufgebaut.
Dörnberg und Ehlen waren Dörfer der Landgrafschaft Hessen-Kassel (später: des Kurfürstentums Hessen) und ab 1866 der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
Im Zuge der hessischen Gebietsreform schlossen sich zum 1. Januar 1972 die bis dahin eigenständigen Gemeinden Dörnberg und Ehlen zur neuen Gemeinde Habichtswald zusammen.
Eco Pfad Kulturgeschichte Habichtswald
Der Eco Pfad Kulturgeschichte Habichtswald verbindet die beiden Orte Dörnberg und Ehlen, die seit 1972 die Gemeinde Habichtswald bilden.
Kirchen
Dörnberg
Die Kirche in Dörnberg stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Zunächst wird der Wehrturm genannt, in dem sich eine Kapelle befand. Daran anschließend entstand im Laufe der Jahrhunderte die heutige Kirche mit sehenswerten Wandbildern im Chorraum aus dem frühen 16. Jahrhundert. [1]
Ehlen
Ehlen war schon im 11. Jahrhundert ein bedeutendes Kirchdorf. Der älteste noch erhaltene Kirchenbau im ehemaligen Landkreis Wolfhagen ist das Steinhaus „Steinscheuer“, ein Sandsteinbau aus dem 11. Jahrhundert am Ehlener Kirchplatz, das später als Zehntscheune genutzt wurde. Auf der Rückseite der ehemaligen Kapelle ist ein Flachrelief aus dem 11. Jahrhundert erhalten geblieben.
Danach entstand im 12. Jahrhundert die Dorfkirche mit ihrem mächtigen Kirchturm, die bis heute Mittelpunkt der Dorfes ist.
Kultur
Auf der Waldwiese am Höllchen (einem Natursee nahe dem Ortsteil Dörnberg im Naturpark Habichtswald) findet alljährlich das „Fest der leisen Töne“ statt.
Jedes Jahr im August kommen Liedermacher, Musiker, Poeten, bildende Künstler und andere, um am Höllchen in Dörnberg das Fest zu gestalten. Festivalgelände ist die Wiese oberhalb des Sees.
Literatur
- Habichtswald - Geschichte der Dörfer Dörnberg und Ehlen, Jahreszahlen und Erläuterungen, 1997
- Joh. Beisheim, Arno Wilke, Dörnberger Glaubensbilder, Ev. Landeskirche Kurhessen-Waldeck, Kassel 2000
- 500 Jahre Chorraum, Dörnberger Kirchenführer, Evangelische Kirchengemeinde Dörnberg 2009
Museen
Museumslandschaft Habichtswald - vier Standorte - ein Museum:
- Aktivmuseum für Landwirtschaft und dörfliches Handwerk (Breiter Weg 4 in Dörnberg, beim Rathaus der Gemeinde Habichtswald)
- Museum für dörfliche Alltagskultur (Warmetalstr. 13 in Ehlen - im Dorfgemeinschaftshaus)
- Die alte Dorfschmiede Ehlen - "Aktiv- und Mitmachmuseum" (Kohlenstr. 8 in Ehlen)
- Alte Backstube Winzig - Aktivmuseum (Kirchplatz 10 in Ehlen)
Persönlichkeiten
- Heinrich Knobel, Bürgermeister von Ehlen und Abgeordneter der kurhessischen Ständeversammlung
- Wilhelm Schulz, Bergbauingenieur und Geologe
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde Habichtswald ist Thomas Raue.
Gemeindevertretung
Kommunalwahl 2016:
- SPD: 63,9% (-9,7% / 15 Sitze)
- CDU: 19,8% (-6,6% / 5 Sitze)
- Wählergemeinschaft Habichtswald - WGH: 15,2% (+15,2% / 3 Sitze)
- FDP: 1,1% (+1,1% / 0 Sitze)
Partnerschaft
Partnergemeinde von Habichtswald ist Solt in Ungarn.
Landrat
Landrat im Landkreis Kassel ist Uwe Schmidt, SPD.
Wahlkreise
Bundestag
- Esther Dilcher, Mitglied des Deutschen Bundestages
Schulen
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten am Ort
- Die restaurierte Alte Dorfschmiede - "Schnegelsberg" im Ortsteil Ehlen (Kohlenstraße), veranschaulicht mit einer Schmiedewerkstatt im Zustand von 1940 die Arbeit eines Schmiedebetriebs in früheren Jahren.
- Gut Bodenhausen (Torbogenhaus aus dem Jahre 1649) mit schöner Parkanlage.
- Die „Steinscheune“, eine ehemalige Kapelle, das älteste Gebäude in Ehlen aus dem 11. Jahrhundert.
- Die Kirche in Dörnberg mit sehenswerten Wandmalereien und Abschluss-Steinen aus dem frühen 16. Jahrhundert.
- Die Ehlener Kirche mit ihrem mächtigen Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert.
- Die Unter- oder Niedermühle, eine von vier ehemaligen Mühlen der heutigen Gemeinde und eine der ältesten Mühlen der Region - im Jahre 1431 urkundlich erwähnt.
- Die Warte aus dem 14. Jahrhundert.
- Das Freibad Habichtswald im OT Ehlen - Hasenbreite - am Erlebach.
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
- Bergpark Wilhelmshöhe
- Übersicht: Sehenswürdigkeiten im Landkreis Kassel
- Zahlreiche Museen und Sehenswürdigkeiten in der Stadt Kassel
siehe auch
- Basaltabbaugebiet am Silbersee
- Dörnberg – evangelische Kirche
- Dorfgemeinschaftshaus Ehlen
- Dorfschmiede Ehlen
- Ehlener Kirchturm
- Evangelischer Kirchenkreis Wolfhagen
- Essigberg
- Gut Bodenhausen
- Hoher Dörnberg
- Höllchen
- Burgruine Igelsburg
- Künstlernekropole
- Naturpark Habichtswald
- Naturschutzgebiet Habichtstein
- Silbersee
- Tilemann von Elhen
Vereine
Freiwillige Feuerwehr Habichtswald-Ehlen e.V.
Die Freiwilligen Feuerwehr Habichtswald-Ehlen übt als öffentliche Einrichtung der Gemeinde die Aufgaben des Brandschutzes und der Technischen Hilfeleistung aus.
(Kontakt: Freiwillige Feuerwehr Habichtswald – Ehlen, Oderweg 1, 34317 Habichtswald)
Sport
Weitere Vereine
Wandern
Eco Pfad Kulturgeschichte Habichtswald
Märchenlandweg
Von Dörnberg bis nach Harleshausen
Ein Wandervorschlag des Rhönklubs Kassel
Die Wanderung beginnt in Habichtswald-Dörnberg. Von der Bushaltestelle wenden wir uns zur Kirche hin. Wir laufen in die Zierenberger Straße und gehen in der Abbiegung geradeaus, um dem ersten Weg rechts Richtung Kressenbom vor dem Wald zu folgen. In der Feldmarkung vor dem Katzenstein führt uns der Weg aufwärts und vereinigt sich mit dem Weg Nr. II, auf dem wir bis zur Wegkreuzung bleiben. Hier gehen wir rechts auf dem Märchenlandweg und F-Weg unterhalb des Hohlesteins entlang, eines alten Ringwalles.
Teilweise am Waldrand Richtung Osten kommen wir bald an die Schleife der B 251, die wir mit Vorsicht queren. Am Gasthaus Ahnetal halten wir uns links der Straße und gehen nach der Kurve auf dem F-Weg, der alten Wolfhager Straße, eine längere Strecke durch den Wald bis zum Mosthof. Hier biegt links ein Zuweg zum Blindenpfad ab, den wir abwärtsgehend benutzen. Wir queren die Rasenallee und kommen in das Quellgebiet des Geilebaches. Unser Weg führt jetzt durch die Hilgenbergstraße bis Falkenstraße. Hier rechts zur Eschebergstraße bis zur Wolfhager Straße. Dort beenden wir unsere Wanderung, können aber noch bei Papen Änne einkehren. Von Harleshausen kommen wir mit dem Buslinien 10 und 24 in die Stadt zurück.
Rhönklub: Andreas Koch, Telefon/Fax 05 61-87 11 80. Wanderungen jeden Dienstag und alle 14 Tage sonntags.
Habichtswaldsteig
Der Habichtswaldsteig ist ein 85 Kilometer langer Wanderweg in Nordhessen. Der Premium-Wanderweg führt vom Edersee vorbei an Naumburg, Wolfhagen, Bad Emstal, Niedenstein und Schauenburg, vorbei am Kasseler Herkules nach Habichtswald und Zierenberg. Er kann aber auch andersherum gelaufen werden.
Auf ihrer Tour werden Wanderer vom scharfen Blick des Habichts begleitet. Der Greifvogel, der in der Region zu Hause ist, ist das Symbol für den neuen Habichtswaldsteig. Passend dazu lautet das Motto: "Auf den Schwingen des Habichts".
Der zweite Charakter des Habichtswaldsteiges ist der Bezug zur Grimmheimat und damit zu Märchen. Um den Berg der Fee läuft der Wanderer bei Breuna, im Land der Riesen befindet er sich bei Wolfhagen und im Tal der Quellen bei Naumburg. Auf der Burgruine der Schauenburg kann der Wanderer von vier überdimensionalen Thronen aus Eichenholz den Blick herrschaftlich über die weite Landschaft schweifen lassen.
Auf vier Etappen lässt sich der Habichtswaldsteig erwandern.
- 01. Zierenberg bis Firnsbachtal - 23 km
- 02. Firnsbachtal bis Bad Emstal - 18 km
- 03. Emstal bis Naumburg - 22,5 km
- 04. Naumburg bis zum Edersee - 21,5 km
Weblinks und Quellen
Quellen
Weblinks
- Habichtswald
- Ortsteile von Habichtswald
- www.bauna-tal.de
- CDU Habichtswald
- FDP im Landkreis Kassel
- SPD Habichtswald
- Wählergemeinschaft Habichtswald
- Geschichtsverein Habichtswald
- Wikipedia-Artikel zum Naturpark Habichtswald
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